Technische FAQs

Wie hoch sind die Zeitverzögerungen von Datenübertragungen via Satellit?

Geostationäre Satelliten sind im Weltall rund 36.000 Kilometer von der Erde entfernt über dem Äquator positioniert. Eine Übertragung von der Erde aus zum Satelliten und zurück zur Erde in Lichtgeschwindigkeit dauert 250 Millisekunden (0,25 Sekunden oder besser eine Viertelsekunde). Die 2-Wege Protokoll-Latenzzeit beträgt rund 600 Millisekunden inklusive der Latenz des eingesetzten Systems. Um die Latenz zu reduzieren, die sich auf den TCP-Durchlauf und Webbrowsing auswirken könnte, sind ein sogenanntes Performance Enhancing Proxy (PEP) und eine Webacceleration in das Modem und das Satelliten System integriert.

Was sind die technisch maximal möglichen Downlink- und Uplinkgeschwindigkeiten?

Das Satelliten Terminal ermöglicht technisch Empfangsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbps je nach Tarif. Mit dem 2-Wattsender lassen sich je nach Frequenzband, Antennengröße und Standort Daten mit bis zu 10 Mbps zum Satelliten senden.

Wie Ausfallsicher ist der Dienst bei schlechten Wetterbedingungen?

In der Vergangenheit galten schlechte Wetterbedingungen und Regen als potentielle Hürde für den erfolgreichen Einsatz von Satelliten Ka-Band-Systemen. In der Tat wurden die Signale derart beeinflusst, dass es schwierig war, einen qualitativ hochwertigen Dienst zu garantieren. Dieses hat sich inzwischen aber grundlegend geändert. Das Systemreagiert mit einer Uplink Leistungskontrolle und adaptiven Datenkodiertechniken automatisch auf Regenfälle (Adaptive Coding and Modulation – ACM). Hierdurch werden potentielle Ausfälle vermieden und die Bandbreite des eingesetzten Satellitentransponders optimiert. Dieses verleiht dem bigblu Satelliteninternetzugang eine deutlich höhere Stabilität im Vergleich zu herkömmlichen Ku-Band-Systemen wie etwa Satelliten Fernsehen.

Mit welchen Frequenzen arbeitet der Dienst?

Der Internetzugang arbeitet mit einem extra für Internet Kommunikation entwickelten Ka-Band Satelliten Transponder.

Was bedeutet Ka-Band und was sind dessen Vorteile?

TV-Satelliten arbeiten prinzipiell mit Ku-Band Frequenzen. Diese haben den Vorteil einer breiten geografischen Abdeckung über eine einzige Ausleuchtzone. Das nun über Europa beginnend eingeführte Ka-Band bietet andere Vorteile:

* Die ITU weist jedem Satelliten mehr Ka-Band Bandbreite zu (1 GHz je Orbitalslot) * Für bestimmte Zwei-Wege-Kommunikation ermöglicht die Spotbeam-Technologie einen extensiven Wiedereinsatz von Frequenzen und reduziert damit zugleich die Kosten des Spektrums signifikant.

Die größere verfügbare Bandbreite erlaubt höhere Übertragungsraten und Spitzengeschwindigkeiten je Internetnutzer.
Durch den Einsatz von Ka-Band Frequenzen werden auf Nutzerseite kleinere nur noch 77 cm große Satellitenantennen benötigt.

Wer betreibt und betreut die bigblu-Plattform?

Die Plattform und der Betrieb des Netzwerks werden vom SkyPark Teleport in Turin (Italien) durch das Eutelsat-Tochterunternehmen EBI aus gesteuert. EBI beschäftigt an diesem Standort über 50 Mitarbeiter und betreibt dort 14 Hubs, die insgesamt Kapazitäten auf acht Eutelsat-Satelliten nutzen. Ein eigens dafür bestimmtes Team am Teleport überwacht und steuert den Dienst und sorgt für dessen höchste Verfügbarkeit.